Gewässerrenaturierung by Marco Sander
 

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► Aufgaben Fischereiberatung & Fischereibiologie
Letzte Aktualisierung: 18.08.2014

Wir beraten und unterstützen Vereine, Einzelpersonen, Behörden und andere Institutionen in fischereibiologischen, gewässerökologischen und naturschutzfachlichen Fragestellungen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Auftraggebern für eine optimale Umsetzung der angestrebten Ziele ist unsere oberste Prämisse. Gründliche Vorbereitung und ordentliche Durchführung der uns übertragenen Aufgaben sind unser Anspruch für eine erfolgreiche Bearbeitung der Projekte. Nachfolgend möchten wir Ihnen die von uns erbrachten Dienstleistungen näher vorstellen. Diese lassen sich in folgende Themenbereiche gliedern:

Bewirtschaftung Durchgängigkeit Fischbergung FFH Gutachten
Monitoring Renaturierung

Schulung

Vorträge WRRL

:::Bewirtschaftung:::

Elritzenmännchen mit LaichausschlagDie fischereiliche Bewirtschaftung von Gewässern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Die kontinuierliche Verbesserung der Wasserqualität, die Schaffung der Durchgängigkeit, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch der Einfluss des Kormorans, ein Umdenken im Natur- und Artenschutz, genetische Aspekte und nicht zuletzt der Klimawandel haben entscheidenden Einfluss auf die heutige Gewässerbewirtschaftung. Besatzmaßnahmen dienen in erster Linie der Bestandsstützung von Arten, die sich aufgrund fehlender Strukturen im Gewässer nicht bzw. nur eingeschränkt vermehren. Aber auch die Wiederansiedlung verschollener Arten eines Gewässersystems, können Anlass einer Besatzmaßnahme sein, wenn die Ursachen für das Verschwinden abgeschafft wurden. Um Gewässer erfolgreich zu bewirtschaften, sollten u. a. folgende Punkte bekannt sein:

vorkommende Arten => Häufigkeiten der Arten => Längenverteilung => Ertragsfähigkeit des Gewässers (Güte, Morphologie, Struktur, Nährtierbestand, ...) => schädigende Faktoren => ...

Wir unterstützen Sie zur erfolgreichen Bewältigung dieses komplexen Sachgebietes durch fundierte Beratung, begleitende Untersuchungen, sowie der Ausarbeitung von Bewirtschaftungsplänen und Hegekonzepten. Wir bieten Hilfestellung zu Bereichen wie:

Karpfenbesatz
  • Bestandsuntersuchung

  • Ertragsbestimmung

  • Hegekonzept

  • Besatzplanung

  • Strukturverbesserungen

  • ...

Edelkrebse
Karpfenbesatz Edelkrebse
Satzaale Satzhechte Satzzander
Satzaale Hechtsetzlinge Zandersetzlinge
Köcherfliegenlarven im Köcher Süsswasserschwamm Tigerstrudelwurm
Köcherfliegenlarven im Köcher Süßwasserschwamm Tigerstrudelwurm
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:::Fischbergung:::

Fischbergungen werden u. a. vor baulichen Eingriffen ins Gewässer (Hochwasserschutz, Gewässerausbau), vor Trockenlegungen oder bei Rettungsaktionen vor weiteren Gefahren wie z.B. einer von flussaufwärts nahenden Schmutzwelle durchgeführt. Hintergrund dieser Anstrengungen sind neben der Erhaltung des lokalen Bestandes vor allem natur- und tierschutzrechtliche Aspekte. Die zu ergreifenden Maßnahmen (Netze, Elektrofischerei) richten sich nach den lokalen Gegebenheiten des Gewässers und müssen vor Ort festgelegt werden. Ziel dabei ist es den betroffenen Abschnitt möglichst gründlich und schonend abzufischen. Geborgene Fische werden außerhalb der Gefahrenzone wieder ins Gewässer eingebracht.  Die Fischereirechtsinhaber haben nicht nur die Pflicht ihren Fischbestand zu schützen, sondern auch Anspruch auf eine fachmännische Fischbergung durch einen Fischereibiologen.

Fischbergung mit Netzen Fischbergung mit Elektrofischerei Abfischen mit Keschern
Bestandsbergung mit Netzen Bestandsbergung mit E-Befischung Abfischen mit Keschern

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:::Gutachten / Schadensaufnahme:::

Gutachten in der Fischerei werden i. d. R. zur Bestimmung von Ertragsfähigkeit und Wertigkeit eines Gewässer angefertigt, aber auch zu naturschutzfachlichen Einschätzungen benötigt und sind nicht zuletzt wichtiger Bestandteil bei allen Angelegenheiten, die sich nach einem Fischsterben ergeben. Sie sind richtungweisend bei der Abschätzung der notwendigen Ausgleichsmaßnahmen  bzw. Schadensminimierungen. Umfangreiche Untersuchungen am Gewässer müssen hierbei durchgeführt werden. Es gilt u. a. den vorhandenen (Rest-) Fisch-, Krebs-, Muschel- und Makrozoobenthosbestand zu erfassen und die geschädigten Strecken sowie den Grad der Schädigung zu ermitteln. Von diesen Ergebnissen abgeleitet müssen Ausgleichsmaßnahmen wie auch Bewirtschaftungspläne formuliert werden. Bei Fischsterben ist es zudem wichtig zeitnah nach dem Einleitungsereignis mit der Schadensaufnahme zu beginnen, um eine Beweissicherung mit belastbaren Daten am "Tatort" zu gewährleisten.

Gewässerverschmutzung durch Abwassereinleitung

Regenüberlaufbecken mit verstärktem Abschlag Feststoffreste von Abwassereinleitung im Gewässer
Abwassereinleitung Überlauf von schlecht funktionierendem RÜB Papierreste durch Einleitung von RÜB
Gewässerverschmutzung durch Zellstoffablagerung auf Sohle verendete Bachforellen angespülte tote Bachforellen, Koppen und Schmerlen
verfärbte Gewässersohle durch Einleitung verendete Bachforellen angespülte tote Forellen und Koppen

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:::Renaturierung:::

Unterwasserlandschaft im ForellengewässerDie Renaturierung von Gewässern ist eine der wichtigsten Aufgaben des Gewässerschutzes. Nach einem Jahrhundert der Flussbegradigungen, der Zerstörung der Flussauen, der Degradierung der Fließgewässer durch technischen Ausbau zu Abwasservorflutern, Hochwasserabläufen und reinen Schifffahrtsstraßen,  hat in den vergangenen 30 Jahren ein grundlegendes Umdenken über die Funktion unserer Gewässer stattgefunden. Heute werden Gewässerläufe "rückgebaut" und wieder mit Mäander versehen, der harte Uferverbau wo möglich entfernt, die Flussaue mit Auenbiotopen bestückt und vieles mehr. Diese strukturellen Aufwertungen fördern nicht nur die Eigendynamik des Gewässers, sondern haben auch entscheidenden Einfluss auf eine positive Bestandsentwicklung der im Wasser lebenden Organismen, wie Fische, Krebse, Muscheln und Wirbellose. Durch Schaffung von neuen Laichgebieten, Jungfischhabitaten, Unterständen und variabeln Strömungsmustern nimmt auch der Bestand aquatischer Lebewesen wieder zu. Daher sollte die strukturelle Aufwertung der Gewässer das primäre Ziel jeglicher Bewirtschaftungsmaßnahmen sein. Die für diese Maßnahmen aufgebrachten Kosten können schon nach kurzer Zeit durch die Reduzierung von Besatzmaßnahmen zurückgewonnen werden. Für eine gelungene Strukturierungsmaßnahme ist die bauliche Ausführung entscheidend. Diese darf nicht ausschließlich nach technischen Aspekten geplant werden, sondern muss auf die Bedürfnisse der Lebewesen zugeschnitten sein (biologische Baubegleitung). Geeignete Strukturverbesserungsmaßnahmen sind z.B.:

Buhne aus einem verankertem Holzstamm

  • Buhnen (Stein, Holz, ...)

  • Störsteine

  • Kiesbänke

  • Seitengewässer (Auebiotope)

  • Totholzburgen

  • Uferaufweitungen

Kieslaichbank und Störsteine
Stammbuhne Kieslaichbank mit Störsteinen
Totholzburgen und Flachwasserzone im Zuchtteich Inselgruppe zur Gewässerstrukturierung Steinbuhnen und Störsteine
Totholzburgen mit Flachwasserzone in einem Teich Anlage von Inseln Steinbuhnen und Störsteine

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:::Durchgängigkeit:::

Stauwurzel einer Wasserkraftanlage mit üppigem MakrophytenbestandAlle Fische führen in ihrem Leben Wanderungen durch. Dazu zählen z.B. Laichwanderungen, das Aufsuchen von Winter- und Hochwassereinständen, das Erreichen von Jungfischhabitaten oder auch die Erschließung neuer bzw. freier Lebensräume nach einem Fischsterben. Es werden stromaufwärts wie auch stromabwärts gerichtete Wanderungen durchgeführt. Die zurückgelegten Strecken können dabei zwischen wenigen hundert Metern (Kurzdistanzwanderer) bis zu mehreren tausend Kilometern (Langdistanzwanderer) variieren. Geleitet werden die Fische durch die Strömung. Für ihre Bewegungen sind Fische somit auf eine freie Durchwanderbarkeit der Fließgewässer angewiesen. Überall dort wo sie auf Wanderhindernisse stoßen - in der Regel Querbauwerke zur Wasserentnahme - muss die Durchgängigkeit mittels geeigneter Fischtreppen wiederhergestellt werden. Bei der Anlage von funktionierenden Fischaufstiegs- wie auch -abstiegsanlagen ist u. a. darauf zu achten, dass sie von den Fischen aufgefunden werden können (Lockströmung), der Einstieg richtig positioniert ist, das sie richtig dimensioniert wurden und das Gefälle nicht zu steil ist. Neben der longitudinalen (Längs-) Durchgängigkeit der Gewässer ist auch die laterale (seitliche) Vernetzung der Zuflüsse zu berücksichtigen. Daher ist neben der technischen Planung des Bauwerks unbedingt auch die Kenntnis des Verhaltens der wandernden Fische zu berücksichtigen (biologische Baubegleitung). Nach Abschluss der Bauarbeiten kann nur eine Funktionskontrolle mittels Reusen Aufschluss darüber geben, ob der Fischpass diesen Anforderungen gerecht wird.

Vertical-Slot-Fischpass am Forellengewässer Umgehungsgerinne als Fischaufstiegshilfe Raue Rampe ermöglicht den Fischaufstieg
Vertical Slot Fischpass Umgehungsgerinne Raue Rampe

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:::FFH / Natura 2000:::

PrachtlibelleDie Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) bietet einzigartigen Chancen für den Fischarten- wie auch den Gewässerschutz. Durch die Ausweisung von gefährdeten Naturräumen zu FFH Schutzgebieten haben auch in ihrem Bestand stark gefährdete Arten eine Chance sich zur erholen und wiederauszubreiten. Der für das jeweilige Schutzgebiet zu erarbeitende Managementplan (MaP;  ehemals Pflege- und Entwicklungsplan: PEPL) fördert flankierend z.B. durch zusätzliche strukturelle Verbesserungen im Schutzgebiet die Stabilisierung dieser Arten. Für die Erstellung des MaPs sind im Vorfeld umfangreiche Untersuchungen durchzuführen (Bestandsuntersuchungen, Kartierungen, Gefahrenanalyse, ...) und aus den Ergebnissen abgeleitet Maßnahmen zu formulieren, die das Überleben der Art sicherstellen. Die Erfolgskontrolle des MaPs wird durch ein entsprechendes Monitoringprogramm gewährleistet.

Bachneunauge laichreif Bachneunaugenlarve - Querder laichende Bachneunaugen in der Brettach
Bachneunauge Querder (Bachneunaugelarve) paarende Bachneunaugen
Mühlkoppe (Groppe, Koppe) aus dem Grundelbach Strömer aus der Brettach (Jagst) junger Strömer aus der Brettach
Mühlkoppen Strömer (adult) Strömer (juvenil)
Russnase (Zährte) aus dem Neckar Steinkrebs aus der Brettach Köcherfliegenlarve mit Köcher aus dem Böllinger Bach
Rußnase Steinkrebs Köcherfliegenlarve

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:::Schulung:::

Eine fachgerechte Bewirtschaftung von Gewässern, setzt umfangreiche Kenntnisse der lokalen wie auch überregionalen Gegebenheiten des Gewässersystems voraus. Neben theoretischem Wissen von Fischerei- und Gewässerbiologie und der ihr angeschlossenen Themen, müssen auch praktische Untersuchungen durchgeführt werden. Die daraus gewonnen Daten müssen ausgewertet und die richtigen Folgerungen gezogen werden. Neben Gewässerwarten möchten häufig aber auch andere interessierte Gruppen, wie Schulklassen, im Gewässerschutz aktive Personen oder Naturfreunde tiefer in diese Materie einsteigen. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit die Themen in theoretischen & praktischen Schulungen am Gewässer kennenzulernen bzw. zu vertiefen.

Einweisung elektrofischereiliche Bestandsuntersuchung Schulung Kescherbefischung Jungfischmonitoring mittels Zugnetz
Einweisung Bestandsuntersuchung Kescherbefischungen Netzbefischung - Jungfischmonitoring
Schulung wasserchemische Gewässeranalyse biologische Gewässeruntersuchung zur Gütebestimmung Köcherfliegenlarve aus der Seckach
wasserchemische Gewässeranalysen biologische Gewässeruntersuchungen Köcherfliegenlarve (Hydropsyche spec.)
Kleinlibellenlarven aus dem Kocher Kamberkrebse und Malermuscheln aus dem Kocher eiertragendes Kamberkrebsweibchen
Kleinlibellenlarven Kamberkrebse und Malermuscheln (Unio pictorium) eiertragendes Kamberkrebsweibchen
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:::Vorträge:::

Wir bieten Fachvorträge zu diversen fischereilichen Themen ordentlich präsentiert und verständlich vorgetragen. Sie planen eine Veranstaltung zur Weiterbildung, zum Erfahrungs- oder Informationsaustausch mit Mitgliedern, Vertretern von Behörden und Politik oder anderen interessierten Gruppen zu aktuellen Themen der Fischerei? Gerne unterstützen wir Sie dabei mit mit Präsentationen, Postern und Vorträgen.

Schulung Gewässerwarte im Freien Vortrag zur Vereinsveranstaltung Präsentation und Vortrag zur Informationsveranstaltung mit Politik, Behörden und Wirtschaft
Vortrag zur Weiterbildung am Gewässer Vortrag zu Vereinsveranstaltungen Vortrag zu offiziellen Terminen mit Behörden & Politik
:::Wasserrahmenrichtlinie - WRRL:::

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie - 2000/60/EG (EG-WRRL) - am 22. Dezember 2000 in Kraft getreten - vereinheitlicht den rechtlichen Handlungsspielraum in der Wasserpolitik der EU mit dem Focus auf einer umweltverträglichen und nachhaltigen Wassernutzung. Sie bietet enorme Chancen für die Entwicklung und Förderung von Fischarten- wie auch Gewässerschutz. Der straffe Zeitplan der Richtlinie stellt sich wie folgt dar:

2000: Inkrafttreten der Richtlinie
2003:
Rechtliche Umsetzung in den Mitgliedsstaaten der EU
Ende 2004:
Abschluss der Bestandsaufnahmen von Oberflächengewässer samt Einzugsgebiete sowie Grundwasser
Ende 2006:
Aufstellung eines dauerhaften Überwachungsprogramms (= Monitoring) für die Qualität der Gewässer und aquatischer Lebensgemeinschaften
Ende 2009:
Formulierung und Veröffentlichung der Bewirtschaftungspläne für die Flussgebiete, d. h. Aufstellung von Maßnahmen zur Sanierung, dem Schutz und der Verbesserung von Gewässern
Ende 2012:
Umsetzung der Bewirtschaftungspläne, d.h. abarbeiten der Maßnahmen
Ende 2015:
Erreichen der Umweltziele = Guter Zustand der Oberflächengewässer und des Grundwassers, Überprüfung der Bewirtschaftungspläne
Ende 2021:
Ende der ersten Fristverlängerung, falls nicht alle Maßnahmen des Bewirtschaftungsplanes umgesetzt werden konnten
Ende 2027: Ende der letzten Fristverlängerung, falls nicht alle Maßnahmen des Bewirtschaftungsplanes umgesetzt werden konnten

Ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Phase der WRRL ist ein detailliertes Monitoring, das mit Schwerpunkten auf Organismengruppen (Fische, Wirbellose, Wasserpflanzen), wasserphysikalischer und –chemischer Parameter sowie der Gewässerstruktur als Grundlage für die Aufstellung der Bewirtschaftungspläne erfolgen muss.
Wir bieten Ihnen Untersuchungen zu Erfolgskontrollen umgesetzter Maßnahmen im Rahmen der Gewässerbewirtschaftung gemäß dem Maßnahmenprogramm zur WRRL durch Monitoring (Überblick, operativ, zur Ermittlung konkreter Defizite) mit folgenden Schwerpunkten (siehe auch Handbuch Erfolgskontrollen 2010) unter Berücksichtigung der lokalen, regionalen und überregionalen Randbedingungen an. Diese stellen sich wie folgt dar:

Monitoring von Maßnahmen zur Reduktion der stofflichen Belastung

Punktquellen
Erfassung der Veränderungen im Gewässer durch umgesetzte Maßnahmen im Bereich kommunaler Kläranlagen und der Regenwasserbehandlung, wie z.B. Neubau von Regenüberlaufbecken (RÜB), Modernisierung von Kläranlagen, Verbesserung der P-Rückhaltung, Nachrüstungen von Regenwasserbehandlungen

Unsere Untersuchungen erfassen sowohl physikalische, chemische als auch biologische Parameter anhand  der WRRL-Organismengruppen Makrophyten/ Phytobenthos, Phytoplankton, Makrozoobenthos und Fische.
Kläranlage Teichkläranlage Abwasserpumpwerk mit Förderschnecken
Kläranlage Teichkläranlage Abwasserschöpfwerk

Diffuse Quellen
Erfassung der Veränderung stofflicher Belastungen des Gewässers mit Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Nutzung. Diese werden durch gründliche Dokumentationen erfasst und bewertet. Abhängig von der Fragestellung finden die Erhebungen lokal bzw. auch regional statt. Die Festlegung des Messnetzes erfolgt in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber, so dass die zu erhebenden Parameter auf ein erforderliches Maß beschränkt werden können.

Unsere Untersuchungen erfassen sowohl physikalische, chemische als auch biologische Parameter anhand der WRRL-Organismengruppen Makrophyten/ Phytobenthos, Phytoplankton, Makrozoobenthos und Fische. Grundlage ist die Erfassung der Änderung der Landnutzung sowie im Gewässer unterhalb der Maßnahme(n).

Bild Bild Bild
Ackerbau Kraichgau Folgen der Erosion im Ackerbau Extensivierung durch Zwischenfrüchteanbau

Monitoring von Maßnahmen zur Reduktion der hydromorphologischen Belastung

Monitoring der Verbesserungen durch hydromorphologische Maßnahmen am und im Gewässer unterteilt in folgende Schwerpunkte:

a) Durchgängigkeit
Die Schaffung der longitudinalen wie lateralen Durchgängigkeit der Gewässer ist im 1. Bewirtschaftungsplan bundesweit eines der Hauptziele der WRRL. Frei durchwanderbare Gewässer sowohl flussaufwärts wie auch flussabwärts und die durchgängige Anbindung von Seitengewässern und Zuflüssen ist für den Erhalt bzw. Stabilisierung und auch Wiederansiedlung von vielen Fischarten, darunter auch gefährdete Arten, zwingend notwendig. Wanderungen werden jedoch auch von den Wirbellosen ausgeführt, die es zu erfassen gilt.

Wir unterstützen Sie durch eine standortangepasste Bewertung von Baumaßnahmen zur Durchgängigkeit und einer Abschätzung Ihrer ökologischen Wirksamkeit. Abhängig vom Umfang der Untersuchungen, bieten wir Ihnen folgende Leistungspakete an:

Monitoring Durchgängigkeit

Stufe 1: ökologische Baubegleitung
Abgegrenzt nach Intensität und Anzahl Begehungen vor Ort.
Umgehungsgerinne in der Bauphase Umgehungsgerinne kurz vor der Flutung Umgehungsgerinne in der Bauphase
Ökologische Baubegleitung bei Errichtung von Fischaufstiegsanlagen

Stufe 2: hydraulische Überprüfungen der Bauwerke
Wie Erfassung von Strömungsgeschwindigkeiten an Grund und Oberfläche, Energiesprüngen, Sohlstrukturen, Anbindung an Ober-/Unterwasser, Auffindbarkeit mit dem Ergebnis einer hydraulischen Expertise unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse (siehe auch BWK: Methodenstandard für die Funktionskontrolle von Fischaufstiegsanlagen sowie ATV-DVWK (2004): Fischschutz- und Fischabstiegsanlagen - Bemessung, Gestaltung, Funktionskontrolle und andere…)

Auffindbarkeit Einstieg Fischpass im Unterwasser - Lockströmung Ausstieg aus Fischpass - Anbindung an Oberwasser Erfassung der Strömungsgeschwindigkeiten im Fischpass
Einstieg Fischpass - Anbindung Unterwasser Ausstieg Fischpass - Anbindung Oberwasser Erfassung Profil mit Strömungsgeschwindigkeiten

Stufe 3: Spezielles Fischmonitoring mit Reusenkontrollen
direkter Nachweis mit Erfolgskontrollen durch Einsatz von Reusen im Aufstiegsbauwerk. Wir bieten den individuellen Einsatz angepasster Kontrollreusen an die lokalen Gegebenheit des Bauwerks mit der Untersuchung folgender Parameter am Fischbestand:

• Längenvermessung
• Biomasse
• Artenspektrum
• Reproduktionszustand

Wichtig zur Zielerreichung nach WRRL ist die Berücksichtigung des Wiederbesiedlungspotenzials sowie die Strahlweite der biologischen Besiedlung.
Die Reusen werden dabei täglich (bei Bedarf auch mehrfach) geleert und analysiert. Abhängig von der Fragestellung können die Reusen abgestimmt auf die gewässertypische Fischfauna saisonal (über die Dauer der Laichaufstiege) oder über ein bzw. mehrere Jahre exponiert und analysiert werden. Wir arbeiten hierbei insbesondere auch mit den örtlichen Gewässerbewirtschaftern wie Anglervereine zusammen.
Spezielles Wirbellosen-Monitoring: Die Wiederbesiedlung nach Störungen verarmter Gewässerstrecken durch die den Gewässerboden bewohnenden Kleintiere (Makrozoobenthos) halten wir für ein wichtiges Element für die Zielerreichung nach WRRL. Wir bieten Ihnen daher Funktionskontrollen auch für Wirbellose an. Hierzu werden Kleinreusen exponiert und gegebenenfalls markierte Tiere ausgesetzt und wiedergefangen.

Einsatz von Kontrollreusen zur Erfassung aufsteigender Fische Habitatbezogene Kescherbefischung im Fischpass zur Erfassung der Fische Gesamtbeprobung eines Fischaufstieges mittels Keschern und E-Fischerei
Reuseneinsatz zum Funktionsnachweis Fischpass Habitatbezogene Beprobung Fischaufstieg Gesamtbeprobung Fischpass

Stufe 4: Effizienzeinschätzung
Systembetrachtung mittels Elektrofischerei und gegebenenfall anderer Methoden wie verschiedene Netzverfahren. Dabei werden weiträumige Fischbestandserfassungen mittels E-Fischerei und Netzbefischungen durchgeführt. Der Focus der Untersuchungen liegt auf:

a) Fische
• Erfassung Fischbestand
• jahreszeitlich bedingte Standorterhebungen
• Analyse Auffindbarkeit Fischauf-/abstiegsbauwerk (lokal wie weiträumig)
Bestandsaufnahme mittels E-Fischen bei unterschiedlichen Abflusszeiten mit Aussagen zur Fangeffizienz (Fang-/Wiederfang markierter Fische)

b) Wirbellose
• Analyse und Bewertung der Funktion von Fischpässen als Wanderweg für Wirbellose
=> direkte Methode: Beobachtungen von Wanderungen oder Fang- / Wiederfang Analysen
=> i
ndirekte Nachweise: Untersuchungen des Besiedlungsbildes oberhalb, unterhalb und in der Aufstiegsanlage (Minireusenfänge)

Lockstromdüse durch Verengung der Mutterbettes am Zusammfluss mit Unterwasserkanal Einsatz von Netzen zur unterstützenden Erfassung von Fischbeständen Einsatz von Flügelreusen zur Erfassung von Fischbeständen
Lockstromdüse am Zusammenfluss Mutterbett / Unterwasserkanal Einsatz von Netzen Flügelreuse

Monitoring Gewässerstruktur

b) Strukturverbesserungen
Untersuchung und Bewertung der Effizienz von naturnahen Umgestaltungen, Renaturierungen, Revitalisierungen wie z.B. Uferaufweitungen, Anlage von Auebiotopen und Parallelgerinnen, Einbringen von ingenieurbiologischen Bauten wie Totholz / Raubäume und Störsteinen sowie Buhnen, Schaffung neuer Kieslaichplätze als Funktionsräume sowie Kiesmanagement. Als zentrales Element des Monitoring sehen wir die Erfassung der ökologischen Wertigkeit der Funktionsräume.

Wir unterstützen Sie durch eine standortangepasste Bewertung von Baumaßnahmen zur Gewässerstruktur und einer Abschätzung Ihrer ökologischen Wirksamkeit. Abhängig vom Umfang der Untersuchungen, bieten wir Ihnen folgende Leistungspakete an:
Biologische Baubegleitung: Anlegen Kieslaichplatz Biologische Baubegleitung: Strukturierung Restwasser Biologische Baubegleitung: Anlegen von Kolken
Anlegen Kieslaichplätze Buhnenbau Ausheben Kolke / Gumpen
Modul Kartierung
Dabei führen wir eine umfassende Kartierung / Erfassung einschließlich Vermessungen relevanter Strukturen im Gewässer nach standardisierten Verfahren der Gewässerstrukturkartierung, auch durch konkretere Feinverfahren (z.B. nach LAWA) durch. Funktionsräume an Ufer und Sohle werden im Detail erfasst und dokumentiert und hinsichtlich ihrer Qualität auf folgende Parameter untersucht:

• Substrateigenschaften und -diversität
• Strömungsdiversität
• Tiefenvariabilität (Anteile tiefer, mittlerer und flacher Abschnitte)
• Uferlinie
• Ufervegetation

Eine Fotodokumentation ist hierbei von zentraler Bedeutung.

Modul Fische
Erfassen des vorhandenen Fischbestandes durch habitatbezogenes Aufsammeln der Fische mittels Elektrofischerei bzw. durch den Einsatz von Reusen und verschiedenen Netzen. Auswertung u. a. nach FiBS.

Modul Wirbellose
Erfassen des vorhandenen Bestandes an Wirbellosen durch habitatbezogenes Aufsammeln mittels Kescherfängen bzw. durch den Einsatz von Minireusen. Auswertung nach Asterics und/oder Perlodes

Modul Makrophyten
Wir erfassen, kartieren und bewerten das Aufkommen und den Bewuchs von Wasserpflanzen nach folgenden Kriterien

• Arten
• Dichte
• Deckung

Monitoring Mindestwassersituation

c) Mindestwasserabgabe
Zur Aufrechterhaltung der ökologischen Funktion von Restwasserstrecken (z.B. Mutterbetten von Ausleitungskraftwerken) ist eine definierte Menge an Mindestwasser notwendig. Zur Bestimmung einer geeigneten Wassermenge werden Dotationsversuche mit definierten Abflüssen durchgeführt, um die Effektivität zu beurteilen.


Wir unterstützen Sie durch eine standortangepasste Bewertung der Mindestwassersituation und einer Abschätzung Ihrer ökologischen Wirksamkeit. Abhängig vom Umfang der Untersuchungen, bieten wir Ihnen folgende Leistungspakete an:

• Berücksichtigung der vor Ort Situation
• Bestimmung der pessimalen Stellen
• Erhaltung bzw. Optimierung vorhandener Funktionsräume
Gewässertypbezogene Bewertung
• Beurteilung Mindestwasserdotierung und Auffindbarkeit

Monitoring im Bereich von Wasserkraftanlagen

Als zentraler Maßnahmenträger bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie tritt die kleine und große Wasserkraft in Erscheinung. Die Realisierung der Durchgängigkeit ist dabei eng mit der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung verknüpft. An den vorhandenen Wasserkraftstandorten kann eine Mehrvergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unter bestimmten Voraussetzungen erlangt werden. Wir unterstützen Sie bei der Festlegung der nach EEG hierzu geforderten Kriterien. Eine wesentliche ökologische Verbesserung ist u. a. zu erzielen durch:

- Verbesserung / Wiederherstellung der Organismendurchgängigkeit (beide Wanderrichtungen)
- Strukturierung des Gewässerbettes
- Etablierung einer ökologisch begründeten Mindestwassermenge
- Sedimenttransport
- Stauraumbewirtschaftung

Im Rahmen des Monitoring gehen wir wie folgt vor:

• Festlegung der Messstellen
• Kontinuierliche Abstimmung
• Zwischenbericht(e)
• Abschlussbericht

Die qualifizierte Bewertung der Ergebnisse erfolgt bei Strukturierungsprojekten durch folgende Vorgehensweise:

Mit-Ohne-Vergleich: Hierunter wird der Orts- oder Raumvergleich bezeichnet - es wird oberhalb einer Maßnahme sowie im unmittelbaren Bereich der Maßnahme beprobt; die Auswahl geeigneter Vergleichsstellen ist hierbei wesentlich

Vorher-Nachher-Vergleich: Hierunter wird ein Zeitvergleich verstanden; wesentlich ist die Erfassung der Ist-Situation vor Beginn der Umsetzung der Maßnahme

Vergleich mit dem Zielzustand: Dieser kann in einfacher Weise der Referenz entnommen werden. Bei den Fischen wird dies den landesweiten Listen (siehe auch FFS-BW) oder bei den Wirbellosen den typspezifischen Zielzuständen der LAWA entnommen.

Bei allen Verfahren zur Beurteilung der Zielerreichung sind die jeweiligen Zielzustände (guter Zustand oder gutes ökologisches Potenzial nach WRRL) zu berücksichtigen. Falls erforderlich werden lokale Zielgrößen erarbeitet. Ganz wesentlich ist hierbei neben der Berücksichtigung der biologischen Rahmenbedingungen, die im wesentlichen durch das Wiederbesiedlungspotenzial sowohl von oberstrom (vor allem Makrozoobenthos) - wie von unterstrom (vor allem Fische) bestimmt werden, insbesondere auch der zeitliche Faktor. Dieser kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

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Marco Sander ♦ Diplom Biologe ♦ Richard-Wagner-Str.10 ♦ D-74177 Bad Friedrichshall ♦ @: m.o.sander(at)gmx.net web: www.marcosander.de